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Geometrisches Modellieren / CAD

Seit Jahren beschĂ€ftigen wir uns am Welfenlab mit der computergestĂŒtzten Beschreibung und Konstruktion von geometrischen Objekten. Sowohl zweidimensionale Kurven, wie BĂ©zier-Splines oder B-Splines, als auch dreidimensionale FlĂ€chen und Körper sind hier Gegenstand der Forschung. Das zwei- und dreidimensionale Geometrische Modellieren ist als Grundlage fĂŒr die Darstellung computeranimierter Szenen in Film und Fernsehen, fĂŒr die Konstruktion technischer Produkte, wie Flugzeugen oder BĂŒgeleisen, oder das Design von Buchstaben, um nur einige Anwendungen zu nennen, allgegenwĂ€rtiger Bestandteil unserer Lebenswelt.

Eine gute Übersicht ĂŒber die Grundlagen und Anwendung der wichtigsten Techniken im Bereich der Ingenieurwissenschaften findet sich z.B. in dem Aufsatz "Geometric Modeling for Engineering Applications" von Wolter et al. in der Encyclopedia of Computational Mechanics, erschienen bei J. Wiley & Sons, 2007.

Sehr eng verwandte Themen sind die Analyse und Erkennung von Gestalt, die Kompression der fĂŒr die Modellierung benötigten teilweise sehr großen Datenmengen sowie die Visualisierung von Objekten. In einem Vortrag an der Brown University, Providence, USA hat Prof. Wolter 2003 eine Übersicht der ZusammenhĂ€nge zwischen "Konstruction", "Kognition" und "Kompression" von Gestalt gegeben.

Computer Aided Design (CAD)

In den letzten 30 Jahren hat in der Entwurfs- und Fertigungstechnologie aller industriellen Produkte eine Revolution stattgefunden. WĂ€hrend noch in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts EntwĂŒrfe fĂŒr ein industrielles Produkt mit technischen Zeichnungen beschrieben und daher auch in Papierform als Blaupausen archivert wurden, existieren seit einigen Jahren die EntwĂŒrfe großer und komplexer Produkte wie Verkehrsflugzeuge oder auch mittelgroßer Objekte wie Kraftfahrzeuge komplett in digitalisiertem Format und werden vollstĂ€ndig mit Daten aus CAD-Systemen beschrieben. Die Produkte liegen mit ihrer digitalen Beschreibung nun virtuell vor und können mit Visualisierungssystemen fĂŒr technische oder Ă€sthetische Inspektionen prĂ€zise dreidimensional und auch photorealistisch dargestellt werden. Schließlich werden aus diesen CAD-Daten automatisiert die Steuerungsdaten fĂŒr Fertigungsmaschinen erzeugt, mit denen alle Teile der Produkte hergestellt werden.

Konstruktion in Virtuellen Welten

Der gesamte Entwurfsprozess inklusive des PrĂŒfens und Testens der ingenieurstechnisch relevanten physikalischen Eigenschaften verlagert sich zunehmend in virtuelle Welten, in denen dann z.B. mit Simulations- und Visualisierungssystemen virtuelle Crash-Tests fĂŒr Fahrzeuge durchgefĂŒhrt werden, die noch nicht materiell existieren, sondern nur virtuell in digitalen DatensĂ€tzen von CAD-Systemen vorliegen. Dadurch verlagert sich ein fortwĂ€hrend wachsender Teil des gesamten industriellen Erzeugungsprozesses zunehmend in einen virtuellen Raum, in dem dann auch ein großer Teil der industriellen Wertschöpfung stattfindet. In dieser "Virtuellen RealitĂ€t" laufen schließlich die kreativsten, technisch anspruchsvollsten und daher kostbarsten Teile des gesamten Produktionsprozesses ab. Das hat zur Folge, dass die digitalen DatensĂ€tze, die die Geometrie der mĂŒhsam entwickelten virtuellen Objekte beschreiben, große Werte darstellen und auch vor unberechtigten Kopien geschĂŒtzt werden mĂŒssen. Außerdem bereitet die Verwaltung der gewaltigen Menge digital vorliegender Objekte große MĂŒhe. Die Suche nach FlĂ€chen-DatensĂ€tzen, die einer vorliegenden FlĂ€che sehr Ă€hnlich sind, ist schwierig. FĂŒr diese Suche wird bei herkömmlichen Verfahren oft geprĂŒft, ob man eine FlĂ€che so im Raum positionieren und skalieren kann, dass sie möglichst wenig von einer VergleichsflĂ€che abweicht. Diese sogenannten "Matching"-Verfahren (Passproben Vergleich) sind relativ zeitaufwendig, so dass ihr Einsatz beim Vergleich mit sehr vielen FlĂ€chen nicht anwendbar ist.

Arbeiten

Top | Last Change 19.04.2009 | Editorial Responsibility Philipp Blanke
| Imprint | © FG Graphische Datenverarbeitung