Virtual Reality Labor
Finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Land Niedersachsen und gesponsert von nVidia besitzt das Welfenlab ein in Deutschland einzigartiges Labor.
Dieses verfügt sowohl über neueste hochauflösende 3D-Visualisierung, als auch über neuartige, der Maus weit überlegene Interaktionsgeräte. Diese erlauben eine Navigation in drei Dimensionen, können Position, Neigungen und Kräfte erfassen und erlauben es dem Benutzer Dinge im Computer zu berühren.
Durch die Vereinigung von dreidimensionaler Visualisierung, wie sie neuerdings auch in Großkinos zum Einsatz kommt, Raumklang und Kraftrückkopplung werden am Welfenlab Benutzerschnittstellen entwickelt, die zukünftigen Anforderungen gerecht werden:
In immer mehr Gebieten werden dreidimensionale Daten analysiert und visualisiert, jedoch sind herkömmliche zweidimensionale Bildschirme und Eingabegeräte, wie die allgegenwärtige Maus, nicht gut geeignet, um mit diesen Daten umzugehen.
Kraftrückkopplung
In den letzten Jahren hat der Einzug dreidimensionaler Navigationsgeräte in Computerspiele, wie etwa die "Wiimote", die Entwicklung beschleunigt. Der nächste Schritt besteht in der Nutzung von Kraftrückkopplung, um dem Menschen zum Beispiel Oberflächen ertastbar zu machen.
Damit der Benutzer ein der Realität entsprechendes Tastgefühl erhält, müssen die aus der Berührung resultierenden Kräfte innerhalb kürzester Zeit neu berechnet werden. Im Gegensatz zu modernsten 200Hz Fernsehern, ist hier noch eine vierfach höhere Wiederholrate für einen kontinuierlichen Eindruck nötig. Während der Fernseher bereits die Daten vorberechnet von einer DVD / Bluray erhält, müssen hier die Daten vollständig neu berechnet werden.
Hochleistungsrechner
Dies erfordert enorme Rechenleistung die handelsübliche Rechner zu leisten nicht im Stande sind. Daher verfügt das Labor über einen auf wissenschaftliches Rechnen ausgelegten Höchstleistungsrechner, der diesen Anforderungen gerecht wird. Durch den Einsatz von modernsten Rechnertechnologien kann die Leistung von insgesamt 150 aktuellen Mehrkern PCs abgerufen werden. Unterstützt wird dieser von einem auf Grafikkarten basierenden Rechenbeschleuniger von Nvidia, der eine ähnlich hohe Leistung besitzt.
Auf diese Weise sollen sich in Zukunft physikalische Prozesse, wie Bewegung von Flüssigkeiten oder mechanische Belastungen, deren Ergebnisse bislang nur nach Tagen verfügbar waren, nun in Echtzeit sowohl visuell als auch haptisch also "greifbar" darstellen lassen.
Forschung
Zusammen mit anderen europäischen Hochschulen wurde am Welfenlab bereits ein Softwaresystem entwickelt, mit dem man virtuelle Textilien anfassen kann. Nun sollen weitere Anwendungen erforscht werden. Dabei wird zur Zeit ein Projekt mit der MHH geplant, um die Operationsplanung in der Gesichtschirurgie zu unterstützen.
Steckbrief
Kosten | 500.000 Euro |
Träger | Deutsche Forschungsgemeinschaft |
Betreiber | Institut für Mensch-Maschine- Kommunikation - Welfenlab |
Universität | Leibniz Universität Hannover |
Ort | Hauptgebäude der Universität, Welfengarten 1, 30167 Hannover |
Zweck | Forschung Virtual + Augmented Reality, Benutzerschnittstellen, Haptik (Kraftrückkopplung), Physiksimulation |
High Performance Computing Equipment
- IBM BladeCenter H
- IBM Blade QS22 (14 Nodes)
- Highend Graphic Workstations (4 Nodes)
VR Equipment
- Stereoscopic HD-Projection System
- IOTracker/4
- Wireless CyberGlove II
- InertiaCube3 Wireless
- Stereoscopic TFT Monitors
- 3DConnexion SpaceExplorer
- nVisor SX Head-Mounted-Display
Haptic Equipment
- INCA 6D
- Dual Phantom 1.5 3-DOF
- Single Phantom 1.5 6-DOF