Laplace Spectra for Shape Recognition

M. Reu­terBooks on De­mand, ISBN 3-8334-5071-1, July 2006

In die­ser Ar­beit wird ein Ver­fah­ren ein­ge­führt, einen nu­me­ri­schen Fin­ger­ab­druck bzw. eine Si­gna­tur (die "Shape-DNA") einer be­lie­bi­gen 2d- oder 3d-Man­nig­fal­tig­keit (Flä­che oder Kör­per) zu be­rech­nen. Hier­zu wer­den die Ei­gen­wer­te bzw. das Spek­trum des zu­ge­hö­ri­gen La­place-Bel­tra­mi-Ope­ra­tors er­mit­telt. Es ist ein neuer An­satz, die­ser La­place-Bel­tra­mi-Spek­tren als Fin­ger­ab­drü­cke von Flä­chen und Kör­pern zu nut­zen.

Da es sich bei dem Spek­trum um eine Iso­me­tri­ein­va­ri­an­te han­delt, ist es un­ab­hän­gig von der Be­schrei­bung des Ob­jekts, ins­be­son­de­re von der Pa­ra­me­tri­sie­rung und der räum­li­chen Lage. Dar­über hin­aus las­sen sich die Ei­gen­wer­te nor­ma­li­sie­ren, so dass uni­for­me Ska­lie­run­gen des geo­me­tri­schen Ob­jekts leicht rück­gän­gig ge­macht wer­den kön­nen. Somit ist es al­lein durch den Ver­gleich der Spek­tren mög­lich, die Iso­me­trie zwei­er Ob­jek­te zu über­prü­fen, ohne sie vor­her in De­ckung brin­gen zu müs­sen (Re­gis­trie­rung, Lo­ka­li­sie­rung).

Diese Ar­beit be­schreibt die Be­rech­nung und den Ver­gleich der Spek­tren von Ob­jek­ten, die in ver­schie­de­nen Re­prä­sen­ta­tio­nen vor­lie­gen kön­nen. Wir be­han­deln z.B. Ob­jek­te, die aus NURBS oder an­de­ren pa­ra­me­tri­sier­ten Flä­chen zu­sam­men­ge­setzt sein kön­nen. Wei­ter­hin be­trach­ten wir po­ly­go­na­le Netze (z.B. 3d-Tri­an­gu­lie­run­gen), so­li­de Po­ly­e­der und ge­krümm­te Kör­per wie z.B. die Kugel oder den Zy­lin­der. Indem wir die Iso­me­tri­ein­va­ri­anz des La­place-Bel­tra­mi-Ope­ra­tors aus­nut­zen, ge­lingt es uns die Ei­gen­wer­te von glatt be­ran­de­ten Ge­bie­ten zu be­rech­nen, ohne Dis­kre­ti­sie­rungs­feh­ler durch eine Rand­ap­pro­xi­ma­ti­on zu er­hal­ten.

Wei­ter­hin wird eine Me­tho­de vor­ge­stellt, glatt be­ran­de­te Ge­bie­te mit Hilfe der Me­dia­len Achse zu pa­ra­me­tri­sie­ren. Die­ses Ver­fah­ren führt zu einer be­son­ders ge­nau­en Lö­sung von Dif­fe­ren­zi­al­glei­chun­gen nach der Fi­ni­te-Ele­ment-Me­tho­de. Die Ge­nau­ig­keit die­ser Me­tho­de wird an ver­schie­de­nen Ob­jek­ten mit be­kann­ten Spek­tren ve­ri­fi­ziert. Dar­über hin­aus wer­den Bei­spie­le von nicht-iso­me­tri­schen aber iso­spek­tra­len Kör­pern auf­ge­führt, die nicht durch ihr Spek­trum un­ter­schie­den wer­den kön­nen, und es wird be­legt, dass das Spek­trum ihrer Man­tel­flä­chen genug Un­ter­schei­dungs­kraft be­sitzt, um sie aus­ein­an­der zu hal­ten.

Au­ßer­dem wird die schnel­le Kon­ver­genz der "Heat-Tra­ce"-Rei­he be­wie­sen und es wird de­mons­triert, dass es mög­lich ist, geo­me­tri­sche Daten wie z.B. das Vo­lu­men, die Rand­län­ge und sogar die Eu­ler-Cha­rak­te­ris­tik eines Ob­jekts aus sei­nen nu­me­risch be­rech­ne­ten Ei­gen­wer­ten zu ex­tra­hie­ren. Diese Tat­sa­che be­stä­tigt nicht nur die Ge­nau­ig­keit der be­rech­ne­ten Ei­gen­wer­te, son­dern un­ter­streicht die geo­me­tri­sche Be­deu­tung des Spek­trums.

Schließ­lich wird ge­zeigt, dass end­li­che Teil­spek­tren für den Form­ver­gleich von Flä­chen und Drei­ecks­net­zen in un­ter­schied­li­chen Auf­lö­sun­gen ge­nutzt wer­den kön­nen. Mit­tels der hier vor­ge­stell­ten "Shape-DNA" ist eine Rea­li­sie­rung von  Ko­pier­schutz­ver­fah­ren, Da­ten­bank­ab­fra­gen sowie Qua­li­täts­kon­trol­len von di­gi­tal re­prä­sen­tier­ten Flä­chen und Kör­pern mög­lich.

Dis­ser­ta­ti­on