Virtuelle Realität und Haptik

Die Kommunikation zwischen Mensch und Computer, d.h. der Austausch von Informationen und die Interaktion mit der Maschine, folgt heutzutage allgemein anerkannten Paradigmen. Die Schnittstelle zum Computer besteht in den meisten Arbeitsumgebungen aus Bildschirm, Drucker, Tastatur und Maus, seltener Kopfhörer und Mikrofon oder einem Grafiktablett. Mit diesen Werkzeugen arbeiten viele Menschen selbstverständlich, aber die Arbeit hiermit muss erlernt werden und ist keineswegs intuitiv. Wer sich noch an die ersten "Gehversuche" mit der Maus erinnern kann, mag hier zustimmen. Es besteht die Frage, ob es möglich ist, eine sehr viel intuitivere Art und Weise zu finden, mit dem Computer zu arbeiten. Am Welfenlab erforschen wir solche Fragestellungen. So ist es eine Möglichkeit, eine Virtuelle Realität zu schaffen, die der Realen Welt nachempfunden ist, mit den gleichen Naturgesetzen, Objekten, etc. Da der Mensch daran gewöhnt ist, mit der Realen Welt zu interagieren, könnte eine derartige Schnittstelle, eine intuitive Bedienung ermöglichen.

Die Virtuelle Realität ist also eine künstliche Umgebung, die der Wahrnehmung unserer Wirklichkeit so weit wie möglich entsprechen soll. In den vergangenen Jahren wurde dabei der Schwerpunkt auf die Computergrafik und geringer auf die Akustik gelegt, was dazu führte, dass die künstlich erzeugten Welten in ihrer graphischen Darstellung teilweise nicht mehr von der Realität zu unterscheiden sind. Im Gegensatz dazu ist die Einbeziehung anderer Sinne gering.
Dass die Kombination von verschiedenen Sinnen die Effizienz in der Interaktion erhöhen kann - man spricht dann von multi-modaler Interaktion - wurde recht früh erkannt, aber erst in den letzten Jahren langsam vorangetrieben. 

Projekte

Haptex

HAPTEX - HAPtic sensing of virtual TEXtiles war ein von Dezember 2004 bis November 2007 durch das sechste Rahmenprogramm (FP6) der Europäischen Union gefördertes Projekt. Dabei wurden reale Textilien in einer virtuellen Umgebung möglichst realistisch dargestellt (optisch und haptisch). Unser Verantwortungsbereich war die Entwicklung des haptischen Renderers.
Im Rahmen des Projektes wurde ein Video produziert, dass das System und seine Anwendung demonstriert:

Haptik, VR und CAD in der Automobil-Industrie

Hap­tik, VR und CAD in der Au­to­mo­bil-In­dus­trie, Ko­ope­ra­ti­on von 1997-2005 mit dem Volks­wa­gen VR Re­se­arch Labor, führ­te zu zwei ex­ter­nen Dis­ser­ta­tio­nen von Mit­ar­bei­tern des Volks­wa­gen VR Re­se­arch La­bors.

Haptik in der Medizin

Eine von Sie­mens und DAAD ge­för­der­te Dis­ser­ta­ti­on führ­te zu­sam­men mit ver­schie­de­nen Pro­jekt­ar­bei­ten zur Ent­wick­lung eine neuen Me­tho­de zur hap­ti­schen In­ter­ak­ti­on mit Vo­lu­men­da­ten.