Haptische Interaktion mit Volumendaten
Haptische Exploration fügt der Arbeit mit 3D Daten einen neue Dimension hinzu: Die Möglichkeit, Objekte zu berühren.
Dies erlaubt neue Möglichkeiten in der medizinischen Simulation, Ausbildung und präoperativen Planung in einer Virtual Reality Umgebung.
Eine einzelne Momentaufnahme einer solchen haptischen Rückkopplung, Haptic Rendering Frame genannt, besteht aus drei Schritten:
- Kollisionserkennung,
- Kollisionsantwort und
- Kraftgenerierung.
Um ein natürliches, ruckelfreies Arbeiten zu ermöglichen wird eine Wiederholrate von mindestens 1 kHz benötigt, für die es unterschiedliche Ansätze von Oberflächen- und Voxelbasierten Renderingmethoden gibt. Ein Nachteil aller bisher verwendeten Methoden ist dabei, dass entweder keine Garantien für die Einhaltung der Wiederholrate gegeben werden kann oder die simulierten Objekte einer speziellen topologischen Struktur entsprechen müssen.
Um dies zu umgehen wurde von Roman Vlasov am Welfenlab eine neue, robuste Methode entwickelt, die basierend auf dem Ray Casting Verfahren die beide Einschränkungen vermeidet und dabei konstante Kollisionserkennungszeiten liefert. Dies ist besonders für kritische Prozesse wie die Operationsplanung notwendig. Ein weiterer Vorteil der hier entwickelten Methode ist es, dass keine Zeitaufwendige Initialisierung (pre-calculation) notwendig ist. Da die Methode "on the Fly" auf impliziten Oberflächenmodellen eingesetzt werden kann, lassen sich so leicht auch dynamische Objekte abbilden. Für eine fortgeschrittene Kontaktauflösung wird eine verbesserte Methode basierend auf potential fields eingesetzt.
Die Methode wurde in das am Lehrstuhl entwickelte YaDiV Projekt integriert und erlaubt so die Exploration beliebiger medizinischer Daten. Unter anderem dienten diese Methoden als Grundlage für die Interaktionskomponente des Marie Curie ITN MultiScaleHuman und wurde u.a. auf der CeBIT 2013 und 2015 präsentiert.
Diese Arbeit wurde durch das Siemens/DAAD Postgraduate Programme (DAAD - German Academic Exchange Service) unterstützt.